Fehlgeburten kommen relativ häufig vor, manchmal sogar in aufeinanderfolgenden Schwangerschaften. Weil nur wenige Frauen darüber sprechen, entsteht oft der Eindruck, Fehlgeburten seien die große Ausnahme. Die Gründe für eine Fehlgeburt können sehr unterschiedlich sein. Deshalb analysieren wir Ihre gesundheitliche Vorgeschichte und suchen nach möglichen Gründen für eine Fehlgeburt. Anschließend erarbeiten wir Maßnahmen zur Prävention.
In der Frühphase der Schwangerschaft entstehen Fehlgeburten (Frühaborte), wenn sich der Embryo nicht in der Gebärmutterwand einnistet. Dann war die Gebärmutterschleimhaut nicht auf die Einnistung vorbereitet, oder der Embryo wies gravierende Störungen auf, z. B. Chromosomendefekte. Nach dem 35. Lebensjahr nehmen Fehlgeburten vermehrt zu. Dies ist durch zunehmende Chromosomendefekte im steigenden Alter bedingt. Weitere Gründe können eine Autoimmunerkrankung, eine schwere Infektion oder Erkrankung der Mutter sowie eine Fehlbildung der Gebärmutter sein. Gleiches gilt, wenn der Embryo innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Empfängnis teratogenen Substanzen ausgesetzt war – also zum Beispiel Röntgenstrahlen, bestimmten Medikamenten oder Drogen.
Auch zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft können Fehlgeburten unterschiedliche Ursachen haben: genetische oder chromosomale Defekte, Fehlbildungen der Gebärmutter (z. B. Uterus subseptus, eine durch Trennwände unterteilte Gebärmutter) oder Komplikationen der Plazenta, eine Stoffwechselstörung oder andere chronische Erkrankung der Mutter (z. B. Diabetes oder Schilddrüsenfehlfunktionen), bakterielle oder Virusinfektionen (z. B. Toxoplasmose und Listeriose) und Zervixinsuffizienz.