Als Ursache kommen vor allem Hormonstörungen, Störungen der Eileiter oder der Gebärmutter in Betracht.
Die Ursachen ungewollter Kinderlosigkeit verteilen sich bei der Frau wie folgt: 30-40 % hormonelle Ursachen, 30-40 % Störungen der Eileiter, 10 % Störungen der Gebärmutter, 7-10% Störungen des Gebärmutterhalses, 1 % psychisch bedingt und 10 % ohne fassbare Ursache. Erfahren Sie nachfolgend wissenswerte Details:
Unterschiedliche Störungen des Hormonhaushaltes können zu einer fehlenden oder verzögerten Eizellreifung, zum Ausbleiben des Eisprunges und zu einer unzureichenden Gelbkörperhormonbildung führen. Häufig liegen erhöhte Werte an männlichen Hormonen vor. Ebenso können Störungen der Schilddrüsenfunktion ursächlich sein. Unter- oder Übergewicht, exzessiver Sport, Medikamente und Stress beeinflussen das hormonelle Gleichgewicht. Seltener liegen eine genetische Auffälligkeit oder eine Tumorerkrankung zu Grunde.
Während Störungen im Gebärmutterhals und im Gebärmutterkörper vergleichsweise selten für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich sind, findet sich häufiger ein Wegeproblem im Bereich der Eileiter und ihrer trichterförmigen Enden. Verschlüsse der Eileiter, eine Beweglichkeitseinschränkung der Eileiter oder eine Schädigung der Eileiterschleimhaut führen zu einer Störung des Transportes von Ei- und Samenzellen. Häufigste Ursachen für eine Schädigung der Eileiter sind Infektionen, Endometriose, Verwachsungen, Voroperationen, Eileiterschwangerschaften.
Bei Endometriose handelt sich um eine der häufigsten gutartigen Erkrankungen der Frau. Die Ursachen für das Vorkommen gebärmutterschleimhautähnlicher Zellen außerhalb der Gebärmutterhöhle sind nicht ganz klar. Häufige Symptome einer Endometriose sind Unterbauchschmerzen, schmerzhafte Blutungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Ebenso finden sich bei den Betroffenen nicht selten Probleme beim Schwangerwerden – hier können organische Veränderungen oder Milieustörungen der Bauchhöhlenflüssigkeit verantwortlich sein. Die Diagnose einer Endometriose wir häufig erst durch eine Bauchspiegelung gestellt.
Erfahren Sie hier mehr über Symptome, Diagnose und Therapie sowie das MVZ PAN Institut als zertifiziertes klinisches Endometriose-Zentrum der Stufe II.
Uterusmyome sind gutartige, von der glatten Muskulatur der Gebärmutter ausgehende Tumore. Eine bösartige Entartung ist selten. Ob solche Muskelknoten die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen, hängt vor allem von ihrer Anzahl, Größe und Lokalisation ab.
Fehlbildungen von Gebärmutter, Eileitern oder Eierstöcken sind insgesamt selten. Je nach Ausprägung können sie aber den Eintritt einer Schwangerschaft verhindern oder zu gehäuften Fehlgeburten führen.
Die bis dato zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten sind – insbesondere im Hinblick auf Übergewicht – oftmals wenig befriedigend und für viele Frauen mit einem langen Leidensweg verbunden: Aufgrund ihrer Insulinresistenz werden die Körperzellen nicht ausreichend mit Glucose versorgt. Folglich verursachen diese ein ständiges Hungergefühl sowie eine übermäßige Nahrungsaufnahme – jedoch ohne jemals tatsächlich „gesättigt“ zu werden.
Aus diesem Grund ist es diesen stoffwechselgestörten Patientinnen bisher so gut wie unmöglich gewesen, ihren überflüssigen Pfunden und dem Metabolischen Syndrom etwas entgegenzusetzen. Ein Teufelskreislauf, der jedoch nun erfolgreich durchbrochen werden kann! Dies ist aber nur möglich, wenn Patient, Arzt, Ernährungsberater, Bewegungstherapeut und häufig auch ein Psychologe koordiniert und langfristig zusammen arbeiten.
Unerfüllter Kinderwunsch kann bei der Frau verschiedene genetische Ursachen haben. Eine mögliche Ursache sind Veränderungen der Chromosomenanzahl (Aneuplioidien), die häufig zu schweren Fertilitätsstörungen oder Sterilität führen. Ein Beispiel dafür ist das Ullrich-Turner-Syndrom mit dem Fehlen eines X-Chromosoms, das bei 2.500 Fällen einmal auftritt.
Bis zu 10 % der Frauen sind von strukturellen Chromosomenveränderungen, wie z. B. Translokationen, betroffen. Dabei handelt es sich um Chromosomenpaare mit kleinen wechselseitig ausgetauschten Abschnitten. Auch wenn die Frau gesund ist, kann es bei der Bildung der Eizelle der damit einhergehenden Chromosomenaufteilung zu Fehlkombinationen kommen. Ein solches Ei kann zwar befruchtet werden, nistet sich jedoch nur selten in die Gebärmutter ein. Sollte die Schwangerschaft weiter bestehen, wird sich das Baby geistig und körperlich nicht voll entwickeln.
Für die prämature Ovarialinsuffizienz („vorzeitige Wechseljahre“ bzw. Einschränkung der Eierstockfunktion) sind ebenfalls meist Genveränderungen die Ursache. Dem Adrenogenitalen Syndrom liegt eine spezielle Störung der Hormonbildung der Nebennierenrinde zugrunde.
Mittels Blut-, Stoffwechsel- und weiteren Untersuchungen können wir genetischen Störungen wie diese problemlos diagnostizieren.
Gründe für Kinderlosigkeit auf männlicher Seite liegen mehrheitlich in unzureichender Spermienqualität oder Blockaden beim Samentransport.
Auch bei Männern gibt es nicht den einen Grund, der für eine ausbleibende Schwangerschaft verantwortlich ist. Ganz unterschiedliche Faktoren können die männliche Zeugungsfähigkeit einschränken – bis hin zur kompleten Unfruchtbarkeit (Infertilität). Die Ursachensuche wird dadurch erschwert, dass die einzelenen Abläufe von Samenzellreifung, Transports der Spermien zur Eizelle und des komplexen Befruchtungsvorgangs eng miteinander verknüpft und einer Vielzahl an hormonellen und enzymatischen Prozessen involviert sind. Es ist manchmal nicht final feststellbar, an welcher Stelle ganz konkret der Reifungs- oder Befruchtungsprozess gestört ist. Die häufigste männliche Fruchtbarkeitsstörung aber besteht darin, dass nicht genügend intakte und gut bewegliche Spermien produziert werden. Erfahren Sie hier Details:
Verschiedene Faktoren können die Spermienreifung stören. Neben einer im Kindesalter durchgemachten Mumpsinfektion können Krampfadern am Hoden (Varikocele), ein Hodenhochstand, operierte Tumore oder angeborene Ursachen, wie z. B. eine Auffälligkeit der Erbanlagen zu Einschränkungen der Samenqualität führen. Hormonstörungen, Stress und Umweltbelastungen sowie akute Infektionen sind weitere mögliche Ursachen einer reduzierten Samenqualität.
Bei einigen Männern werden zwar ausreichend viele bewegliche Spermien gebildet, diese können aber aufgrund blockierter Samenleiter beim Samenerguss nicht aus dem Körper austreten. Ursache können fehlgebildete oder z. B. infolge einer Entzündung verklebte Nebenhodengänge sein. Diagnose und Therapie erfolgen durch einen spezialisierten Urologen.
Bei manchen Männern zeigen sich Fruchtbarkeitsstörungen durch eine Dysfunktion des Muskel-Verschlusses von Blase und Prostata. Diese Dysfunktion kann einer rückwärtsgewandten Ejakulation (Retrogarde Ejakulation) führen, bei der die Samen in die Blase gelangen und über den Urin ausgeschieden werden. Ursächlich dafür können Prostata-Operationen, Diabetes mellitus oder auch eine Nervenschädigung sein.
Immunologische Störungen können bewirken, dass das Immunsystem die eigenen Samenzellen als Fremdkörper ansieht und folglich angreift (Immunologische Sterilität). Bei diesem Angriff heften sich die Antikörper an die Samenzelle, behindern deren Beweglichkeit und können dadurch u. a. verhindern, dass das Spermium bis zur Eizelle gelangt. Allerdings ist strittig, ob diese Antikörper-Bildung an den Samenzellen für eine Störung der Fruchtbarkeit alleine ausreicht. Sind mehr als 50 % der Spermien betroffen, gilt eine Störung als sehr wahrscheinlich.
Fällt bei der Ejakulat-Untersuchung in der Kinderwunsch-Sprechstunde eine reduzierte Samenqualität auf, sollten die möglichen Ursachen gezielt abgeklärt werden. Dies geschieht bei uns durch einen andrologisch spezialisierten Urologen. Im Einzelfall kann auch eine humangenetische Beratung bzw. Untersuchung angeraten sein. Unsere Gynäkologen nutzen die gewonnene Information, um mit Ihnen die weitere Kinderwunsch-Therapie sinnvoll zu planen.