Samenspende 

Hoffnung auf ein Kind trotz Unfruchtbarkeit 

Paare, die eine Samenspende in Erwägung ziehen, haben nicht selten bereits eine oder mehrere Kinderwunsch-Behandlungen hinter sich, wobei der ersehnte Erfolg ausgeblieben ist. Dasselbe gilt für die Eizellspende. Diese Behandlung stellt in Deutschland jedoch keine Alternative dar, da sie hierzulande aufgrund ethischer und rechtlicher Bedenken untersagt ist. Auch wenn die Eizellspende somit nicht zum Leistungsspektrum des MVZ PAN Instituts gehört, erläutern wir Ihnen dieses Verfahren auf unserer Website, um Sie möglichst umfassend zu informieren.

Die Entscheidung für eine Kinderwunsch-Behandlung mit Spendersamen beinhaltet neben medizinischen auch psychosoziale und rechtliche Erwägungen. Grundsätzlich kommt die Übertragung von Spendersamen infrage, wenn ein Mann mit Kinderwunsch unfruchtbar oder seine Zeugungsfähigkeit stark eingeschränkt ist oder wenn bereits genutzte Verfahren der künstlichen Befruchtung nicht zur Erfüllung des Kinderwunsches geführt oder sich als zu belastend erwiesen haben. Auch im Falle einer Erbkrankheit väterlicherseits, die im Rahmen einer humangenetischen Beratung festgestellt wurde, kann die Behandlung mit einer Samenspende sinnvoll sein. 

1.Insemination oder IVF/ICSI?

Eine Samenübertragung oder Insemination mit dem Spendersamen ist nur dann möglich, wenn die Eileiter der Frau frei durchgängig sind. Sind beide Eileiter verschlossen, kommt eine künstliche Befruchtung infrage (IVF/ICSI). Dasselbe gilt, wenn mehrere Inseminationen vorgenommen wurden, ohne dass sich ein Erfolg einstellt.

2.Wie werden die Spender ausgewählt?

In Deutschland ist klar geregelt, wer Samenspender werden kann. Das Spenderalter liegt grundsätzlich zwischen 18 und 40 Jahren. Alle Samenspender müssen sehr fruchtbar sowie körperlich und geistig gesund sein. Außerdem wird die Gesundheit innerhalb der Familie jedes potenziellen Spenders genau beleuchtet. Liegen in der Familie chronische oder vererbbare Erkrankungen wie etwa Epilepsie, Herzfehler, Asthma, Rheuma oder psychiatrische Erkrankungen vor, ist eine Samenspende ausgeschlossen. 

Um die Gesundheit der Samenspender zuverlässig zu gewährleisten, geht man wie folgt vor: Hat ein potenzieller Spender die gesundheitliche Eingangskontrolle bestanden, die auch eine Untersuchung auf Infektionskrankheiten beinhaltet, werden seine Samenproben in flüssigem Stickstoff tiefgefroren (Kryokonservierung) und in einer Samenbank gelagert. Nach sechs Monaten findet eine erneute Untersuchung statt. Ist der Spender immer noch infektionsfrei, wird das konservierte Sperma für die Kinderwunsch-Behandlung freigegeben. 

Das MVZ PAN Institut arbeitet im Wesentlichen mit deutschen Samenbanken zusammen. Diese ermöglichen ihren Klienten meist die Spenderauswahl nach Haar- und Augenfarbe, Größe, Gewicht, Bildungsstand und Blutgruppe. 

3.Wie läuft die Behandlung ab?

Bevor die Behandlung stattfinden kann, nimmt man meist eine hormonelle Stimulation der Eierstöcke vor. Ein Medikament sorgt dann dafür, dass der Eisprung zum gewünschten Zeitpunkt erfolgt. Spätestens 36 Stunden danach wird das aufgetaute und speziell aufbereitete Sperma durch einen dünnen Schlauch in die Gebärmutter gebracht. Eine solche intrauterine Insemination verläuft normalerweise völlig schmerzfrei.

Wird die Samenspende im Rahmen einer künstlichen Befruchtung genutzt (IVF/ICSI), findet die Befruchtung außerhalb des Körpers statt. Das Verfahren läuft dann genauso ab wie bei einer IVF- oder ICSI-Behandlung mit dem Samen des Partners. 

4.Wie sind die Erfolgsaussichten?

Wie wahrscheinlich die Behandlung zum Erfolg führt, hängt vor allem vom Alter der Frau und von eventuellen Einschränkungen ihrer Fruchtbarkeit ab. Bei Frauen, die jünger als 40 Jahre sind und keine erkennbaren Fruchtbarkeitseinschränkungen haben, beträgt die durchschnittliche Schwangerschaftswahrscheinlichkeit pro Versuch etwa 16 - 19 %. Bei Frauen ab 40 sinkt die Wahrscheinlichkeit deutlich ab. Für den Erfolg einer IVF- oder ICSI-Behandlung macht es keinen Unterschied, ob eine Samenspende oder der Samen des Partners verwendet wurden.

5.Welche Risiken gibt es?

Trotz medizinischer Voruntersuchungen des Spenders ist es nicht möglich, alle Krankheiten auszuschließen. So können zufällige Genmutationen beim ungeborenen Kind körperliche oder geistige Behinderungen verursachen. Außerdem kann es zu Krankheiten während der Schwangerschaft oder Komplikationen bei der Geburt kommen. Die Risiken sind also ähnlich gelagert wie bei Frauen, die ohne Kinderwunsch-Behandlung schwanger werden, und die allermeisten Kinder kommen gesund zur Welt.

Eine Besonderheit, die sich aus der Stimulation der Eierstöcke ergibt, ist allerdings die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft. Bei einer solchen Schwangerschaft ist die körperliche Beanspruchung der Mutter deutlich erhöht und auch das Risiko vorzeitiger Wehen steigt. Außerdem wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder als Frühchen zur Welt kommen.

6.Was ist mit den psychosozialen Fragen?

Wer sich dafür entscheidet, ein Kind mithilfe einer Samenspende zu zeugen, steht vor verschiedenen Fragen, die aufwühlend sein können. Dabei geht es nicht allein um die werdenden Eltern, sondern auch um die Situation und die Gefühle des Kindes. Experten empfehlen daher, vor einer Behandlung mit Spendersamen nicht nur allgemeine Beratungs- und Aufklärungsangebote wahrzunehmen, sondern auch eine gezielte psychologische Beratung zu nutzen. Im MVZ PAN Institut ist eine psychologische Begleitung ein bindender Bestandteil der Behandlung.

7.Wie sieht die Rechtslage aus?

In Deutschland sind nicht alle Fragen zu einer potenziellen juristischen Vaterschaft des Samenspenders geklärt, aus der sich Erbansprüche, Unterhalts- oder Sorgepflichten ergeben könnten. Auch die Frage, auf welchem Weg ein Kind, das mithilfe einer Samenspende gezeugt wurde, sein Recht auf Kenntnis der eigenen biologischen Abstammung einfordern kann, ist nicht eindeutig geregelt. Eine Rechtsberatung ist bei diesem Thema sicher sinnvoll, denn sie informiert über den aktuellen Stand der Gesetzeslage. 
Wenn Sie sich für eine Kinderwunsch-Behandlung mit Samenspende bei uns entscheiden, schließen Sie einen Vertrag mit dem MVZ PAN Institut und der Samenbank. In diesem Vertrag sind folgende Punkte geregelt: 
 

  • Feststellung der Elternschaft
  • Aufbewahrung der Personendaten des Spenders
  • Auskunft- und Kontaktrechte des Kindes


Auch die Kosten der Behandlung sind Gegenstand dieses Vertrags.

Gute Spermien

Schlechte Spermien

Behandlungen mit Eizellspenden sind in Deutschland nicht erlaubt. Sie werden in einigen Ländern angewandt, wenn ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt, weil in den Eierstöcken der Frau keine Follikel heranreifen. Hierfür kann es unterschiedliche Gründe geben, beispielsweise der vorzeitige Eintritt in die Wechseljahre, eine Erkrankung, genetische Ursachen oder auch die operative Entfernung der Eierstöcke. Auch im Rahmen einer Leihmutterschwangerschaft – die in Deutschland ebenfalls untersagt ist – wird die Methode der Eizellspende genutzt. 

Wie läuft eine Behandlung mit Eizellspende ab?

Beim Versuch, einen unerfüllten Kinderwunsch mithilfe einer Eizellspende zu realisieren, werden die Eierstöcke der Spenderin mit Medikamenten stimuliert, damit mehrere Eizellen gleichzeitig heranreifen. Anschließend entnehmen die behandelnden Mediziner die Eizellen durch Punktion, was meist unter Narkose stattfindet. Die entnommenen Eizellen werden dann außerhalb des Körpers – IVF oder ICSI – mit Sperma befruchtet und der Empfängerin eingesetzt. Auch eine Kryokonservierung für einen späteren Transfer ist möglich.